Rinverdimento_d

verde1

Venedig, EXTRA_50, Bienale di Venezia, 2003

Zu Beginn des Irak-Krieges für eine dreimonatige ‚Residency‘ nach Venedig zu kommen, schärft die Wahrnehmung und verschiebt die Aufmerksamkeit; besonders da die Sprache zu Beginn eine Barriere darstellte, wurde das Auge wachsamer, quasi geschärft. Was in Venedig in diesen Monaten auffiel, war die militärische Mode, die den Stil von Uniformen und Kampfanzügen ebenso aufgriff, wie militärische Farben und Muster; diese Mode war aber kein Ausdruck einer etwa politischen Haltung für oder gegen den Krieg gewesen, sondern nur ein Stil, ein Look ohne Haltung oder Position.

Diese Beobachtungen wurden Ansatzpunkt für eine künstlerische Arbeit; nachdem Venedig eine ‚steinerne‘ Stadt ist, mit wenigen Grünflächen (und wenn so sind diese meistens in Privatbesitz) begann Steffi Jüngling darüber nachzudenken, für was militärische Muster ursprünglich verwendet wurden:
als Imitation von Grün.
Sie verwendete Stoff mit Camouflage Mustern, um einen Innenhof (La corte interna alle Zitelle) auf der Insel Giudecca zu ‚begrünen‘. Dafür arbeitete sie zusammen mit einer Gruppe von einheimischen Kindern, mit denen sie bereits vorher in einem Workshop über Verstecken und Tarnung in einer Stadt nachgedacht hatte; während dieses Workshops hatten die Kinder Camouflage Muster für ihre Stadt und die Orte, wo sie sich beim Spielen gerne verstecken wollten designed.

Gemeinsam mit den Kindern wurde dann der Innenhof, wo einige von ihnen auch lebten ‚begrünt‘.

flyerdeutsch

kids

tonne

amboden

frauschaut

vonoben